340 Kilometer mit dem Kajak von Neustadt / Rbge. auf der Leine bis nach Grünendeich an der Elbe (im Juli 2017)

 

Die 7tägige Reise begann in Neustadt am Rübenberge, wo ich in die Leine einsetzte. Die Leine ist ein sehr kurvenreicher langsam fließender Fluss, der nach etwa 50 km in die Aller mündet. Auch die Aller hat keine hohe Strömungsgeschwindigkeit. Sie liegt bei etwa 2 - 3 km/Std. . Nach weiteren 67 km mündet die Aller in die Weser. Nur etwa 5 km später musste ich eine Schleuse  über-winden, das Umtragen des Kajaks war kein Problem.

Bis zur nächsten Schleuse waren es dann etwa 40 km. Danach befand ich mich in der Außenweser, die ab hier gezeitenabhängig ist. Das heißt, Ebbe und Flut wirkten sich auf die Strömung aus. Die Wellen ab Brake waren sehr hoch und ich musste mit starkem Gegenwind kämpfen. Mit dem letzten ablaufenden Wasser erreichte ich dann Bremerhaven und musste dann noch etwa 5 km gegen ablaufendes Wasser der Geeste anpaddeln. Das war gar nicht so einfach. Dann folgte die nächste Schleuse. Das Umtragen gestaltete sich aufgrund des sehr steilen Aufgangs mit quergeschraubten Kanthölzern nicht ganz einfach. Danach begann der Geeste oder später auch Hadelner Kanal. Strömung war hier nur zeitweise und sehr abgeschwächt zu spüren, nämlich wenn die Schleusentore zur Entwässerung geöffnet wurden.

Der Kanal war stellenweise mehrere Kilometer gerade. Durch das schwere und tief liegende Kajak erreichte ich auf dieser Strecke oft nur 5 km/Std. Für die Strecke bis Otterndorf benötigte ich einen ganzen Tag und war danach ordentlich geschafft. Die letzte Schleuse öffnet je nach Wasserstand nur für jeweils kurze Zeiten, so dass ich erst wieder am nächsten Morgen in die Elbe einfahren konnte. Ein leichteres Boot hätte ich tragen können und die Schleuse umgehen, aber da ich keine Lust hatte, alle Utensilien auszuladen, campte ich vor der Schleuse.

Am Folgetag ging es auf die Elbe, um mit aufkommender Flut gegen die Elbeströmung anzufahren.  Sehr hohe Wellen von der Nordsee aus, begleitet mit starkem Wind und Regenschauern, erschwerten das vorwärts kommen. Auch fuhren viele Containerschiffe an mir vorbei, die zusätzlich für starken Wellengang sorgten. Nach etwa fünf Stunden Fahrt erreichte ich Knutsand, eine Insel in der Elbe mit herrlichem Sandstrand. Hier war Feierabend für diesen Tag, da auch die Gegenströmung zu stark wurde.

Am nächsten Tag fuhr ich dann bei weiterhin sehr starkem Wellengang und Windböen mit Regenschauern die restlichen 30 km bis nach Grünendeich.

 

Da war eine sehr interessante, abwechslungsreiche Tour von insgesamt 340 Kilometern. Die dafür benötigten 7 Tage waren sehr knapp bemessen und ich hatte teilweise 8 - 10 stündige Paddeltage.