Dieses Mal ging es nach Finnland und nicht in die USA oder Kanada. Also ganz gegen meine bisherigen Gewohnheiten. Die Reise erfolgte vom 12. - 19. Juni 2017, startete mit Flug von Hamburg nach Helsinki und von dort aus weiter nach Ivalo. Ein ortsansässiger Outfitter brachte uns mit dem gemieteten Kanu bis nach Lisma, wo die Paddeltour auf einem Nebenfluss des Ivalojoki begann. Der schmale und später sehr schnelle kleine Fluss erreicht nach etwa 5 km den Ivalojoki, ist aber auf den letzten 100 m mit einem voll beladenen Kanu wegen der engen und starken Kurven sowie den flachen Stellen nicht befahrbar. Umtragen ist daher nötig. Der Ivalojoki fließt dann etwa 110 km quer durch einsames Gebiet und mündet später im riesigen Inari-See mit seinen etwa 3.000 Inseln.
Anbei eine Umgebungskarte, die einen ersten Eindruck von der Lage und dem Verlauf des Flusses gibt (von links unten nach rechts oben).
Der Kontakt mit unserer finnischen Kontaktperson Bela von Tavinsulka Canoe Tours funktioniert zwar nur in Englisch, aber das Frage-Antwort-Verhalten per E-Mail war einwandfrei und schnell. Wichtig für zukünftige Touren ist, das Bela bis Ende März nicht erreichbar ist - auch auf der Homepage ( www.tavinsulka.com ) nachzulesen.
Der Reiseablauf erfolgte ähnlich wie bereits zuvor in Alaska oder Kanada. Wir wurden vom Flughafen in Ivalo abgeholt, verbrachten dann zwei Tage im Hotel Ivalo in Ivalo, um Einkäufe zu erledigen und das Kanu auszustatten. Anders als in Nordamerika benötigten wir weder Bärenspray noch irgendwelche Wasserfilter. Es gibt zwar Braunbären in Finnland, aber Begegnungen mit Menschen sind äußerst selten, da der Braunbär Menschen meidet. Das Flusswasser ist zwar nicht immer klar, darf angeblich problemlos getrunken werden. Wir haben bei Bedarf das Regenwasser per Tarp aufgefangen und abgefüllt und stets abgekocht. Die Kanugrundausstattung erhielten wir von Bela und weitere Gegenstände (z. B. Bratpfanne, Axt, Säge) für einen geringen Aufpreis. Als Regenschutz hatten wir noch eine große Plane geordert, was sich im Nachhinein auch als sehr wichtig erwies. Die Bestellung sollte frühzeitig erfolgen, da nur wenige Planen vorhanden sind.
Alles was wir sonst noch benötigten, kauften wir vor Ort ein. Bela hatte uns mitgeteilt, dass in Ivalo ausreichend Geschäfte für den Einkauf vorhanden sind. Das stimmte. Zu beachten ist unbedingt die Größe der Rettungswesten, die Bela zur Verfügung stellt. Auch ist ein Helm wegen der vielen Steine im Fluss zwingend notwendig. Auch diese erhielten wir von Bela.
Silke, meine Reisepartnerin, war eine paddelerfahrene "Steuerfrau", die auch die schwierigsten Stellen geschickt meisterte und uns so vor dem kentern bewahrte. Ich hätte das nicht geschafft und habe mich sehr gefreut, dass sie mich auf der Tour begleitet hat. Insgesamt hatte uns die Fahrt viel Spaß bereitet, die eben durch die vielen Stromschnellen nie langweilig wurde.
Nun schaut Euch mal die Bilder an.